Kindermissionierung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen
Silvia Kortmann (IBKA Berlin-Brandenburg)
Stimmt es, dass Fernsehen bildet? Dies hält der Kinderkanal für unsere Kleinen bereit: Der elfjährige Tahsin in der Türkei freut sich auf‘s Beschnittenwerden, weil er danach ein echter Mann sein soll. Safiya, 13, aus Berlin freut sich darauf, in der Öffentlichkeit ein Kopftuch zu tragen, weil ihr die Gebote ihres Gottes Allah sehr wichtig sind. Und der mongolische Junge Baljaa, Enkel eines Schamanen, begegnet dem Geist seines Opas und verbrennt sein Lieblingsbuch, um es dem Opa im Jenseits zu schenken.
So zu sehen in „Schau in meine Welt“, der Sendereihe des KiKa, die Kindern das Leben in fernen Ländern bekanntmachen will. Und was interessiert Kinder dabei am meisten? Die religiösen Rituale natürlich – zumindest nach Meinung der Macher dieser Sendereihe. Und davon senden sie sonntags immer wieder Beispiele.
Vorfreude, Stolz, entgegenfiebern, großes Fest – mit diesen Vokabeln stimmt die Homepage des KiKa die Kinder auf den Beitrag „Tahsins Beschneidungsfest“ 1) ein. Der Junge freue sich darauf, beschnitten zu sein, weil er dann „ein echter Mann“ sei – „ obwohl er nicht so genau weiß, was dann eigentlich anders sein wird“. Die jungen Zuschauer haben es auch nicht erfahren. Pfiffige Kinder könnten allerdings merken, dass da etwas nicht stimmen kann, wenn die muslimischen Jungs schon im Alter von drei Jahren beschnitten werden, wie ebenfalls auf der Homepage zu lesen ist.
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