von Dr. Frank Baier, Brandenburgischer Freidenker-Verband e.V.
POTSDAM. (hpd) Am kommenden Samstag wird in Potsdam eine Werbeausstellung für „Die Garnisonkirche. Fragmente und Perspektiven“ eröffnet. Mit Geldern des Wissenschafts- und Kultusministerium unterstützt, soll für den Wiederaufbau der Garnisonkirche geworben werden. Dagegen sind aber einige Einwände zu erheben.
Ausgehend von der Darstellung, dass „preußisch-deutsches Denken und das christliche Denken“ nicht zu trennen seien, soll zur „Wiedergewinnung der historischen Mitte Potsdams“ die ehemalige Hof- und Garnisonkirche wieder aufgebaut werden. Im April 1945 ausgebrannt, wurden Königsgruft und Kirchenschiff im Mai 1968 gesprengt. Ein Förderverein und eine Stiftung haben sich gebildet, die den Wiederaufbau propagieren: 2005 wurde ein Grundstein gelegt und 2017 soll der Turm wieder stehen und geweiht werden.
Die aktuell beginnende Ausstellung ist nur Teil einer Öffentlichkeitsarbeit, an deren Spitze der ehemalige Landesbischof Prof. Dr. Wolfgang Huber steht. Der angestrebte Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche wird mit ihrer Bedeutung als Kunst- und Kulturdenkmal, als Hauptwerk des preußischen Barocks, als bedeutender protestantischer Kirchenbau und als bestimmende Dominante des historischen Stadtbildes begründet. So sagte der Alt-Bischof Huber Mitte Dezember 2011 in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“: „Ich finde die Garnisonkirche in Potsdam absolut faszinierend. […] Sie symbolisiert die guten preußischen Tugenden […] viel stärker als den Militarismus […] Da war dann dieser fürchterliche 21. März 1933 […] Und gleichzeitig war es die Kirche des Infanterieregiments Nr. 9, aus dem später […] militärische Widerstandskämpfer gegen Hitler hervorgingen […]“